Wolf Shadow 05 - Wilks, E: Wolf Shadow 05 by Wilks Eileen

Wolf Shadow 05 - Wilks, E: Wolf Shadow 05 by Wilks Eileen

Autor:Wilks, Eileen
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2011-01-30T05:00:00+00:00


22

Ein Schauer ging nieder und reinigte die Luft, sodass sie wunderbar duftete. Toby saß bei geöffnetem Fenster auf seinem Bett, was Grammy nicht gefallen hätte, weil die Decke nass werden konnte.

Ihm war es egal. Es war ihm egal, was ihr oder irgendjemand anderem gefiel. Sie sollten ihn alle miteinander in Ruhe lassen.

Er hatte sie gehört. Er war aus seinem Zimmer gekommen, um nach unten zu gehen und zu frühstücken und um Dad zu fragen, ob er etwas mit ihm unternehmen wolle – Fußball spielen oder im Park Eckstöße üben. Dann hatte er gehört, wie sie mit Dad gesprochen hatte. Sein Magen hatte sich ganz fest zusammengeklumpt und seine Kehle zugeschnürt, fast so, als wenn er Angst gehabt hätte.

Er hatte keine Angst, verdammt. Er probierte das Wort, ganz leise: »Verdammt.« Doch sein Magen fühlte sich nicht besser an.

Die Zimmertür öffnete sich. Toby sah sich mit finsterem Blick um. Es war Dad, und er hatte nicht einmal geklopft. »Du sollst klopfen.«

»Wenn ich klopfe, heißt das, dass ich weggehe, wenn du mir nicht erlaubst, hereinzukommen. Ich warte nicht auf deine Erlaubnis. Ich bin nicht Grammy.«

Das schlechte Gewissen wand sich wie ein Wurm in Tobys Bauch. Er hatte Grammy angeschrien, sie solle weggehen, als sie geklopft hatte. Selber schuld. Immer ist sie auf Moms Seite. »Ich will nicht mit ihr reden oder mit dir … oder mit irgendjemandem sonst.«

»Mit irgendjemand meinst du deine Mutter, nehme ich an.« Dad setzte sich zu Toby aufs Bett – wieder ohne zu fragen. »Du wirst dich bei Grammy entschuldigen.«

Toby machte nur ein mürrisches Gesicht. Er würde sich schon entschuldigen. Nur nicht jetzt. »Du willst doch nur, dass ich runtergehe und nett zu Mom bin.«

Dad schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will, dass du dich bei Grammy entschuldigst.«

Er war so überrascht, dass er einfach herausplatzte: »Dann ist es gar nicht schlimm, dass ich nicht mit Mom reden will?«

»Ich schreibe dir nicht vor, was du wollen sollst und was nicht. Manchmal sage ich dir, was du tun musst und was nicht. Ich habe beschlossen, dir dieses Mal die Entscheidung zu überlassen.«

Vor lauter Neugier fiel es ihm schwer, weiter wütend zu sein, deswegen setzte er eine extrafinstere Miene auf. »Warum?«

»Mehr oder weniger aus demselben Grund, aus dem ich dir erlaubt habe, mit der Presse zu sprechen. Wenn es ein Fehler sein sollte, dann einer, aus dem du lernen kannst.«

»Ich hasse sie.« Sein Magen zog sich vor lauter Unglücklichsein zusammen. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Was will sie überhaupt hier?«

»Sie will mit dir sprechen. Mehr weiß ich auch nicht.«

»Bestimmt wegen der Anhörung. Hat sie dir nicht gesagt, warum sie gekommen ist?«

»Sie will erst darüber sprechen, wenn du runterkommst.«

Und sie mussten es wissen. Sie mussten wissen, warum sie hier war, ob sie ihre Meinung zum Sorgerecht geändert hatte und was sie überhaupt vorhatte. Toby schob störrisch das Kinn vor. »Du könntest sie zwingen, es zu sagen.«

Dads Gesicht wurde hart, als wenn Toby ihn beleidigt hätte. »Ich zwinge Frauen nicht dazu, etwas gegen ihren Willen zu tun.«

Zu den unglücklichen Gefühlen in seinem Magen gesellte sich nun noch Scham.



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